6G
6G steht für die sechste Generation mobiler Kommunikationstechnologien und gilt als Nachfolger von 5G. Es befindet sich aktuell (2025) noch in der Forschungs- und Standardisierungsphase. Das Ziel von 6G ist es, extrem hohe Datenraten, ultraniedrige Latenzen und eine engere Verzahnung von digitaler, physischer und virtueller Welt zu ermöglichen, etwa für KI-gestützte Echtzeitanwendungen, holografische Kommunikation oder autonome Systeme.
Typen/Arten
Da 6G nicht final standardisiert ist, beziehen sich „Arten“ auf technologische Ansätze, die voraussichtlich Teil des Standards werden:
- Terahertz-Kommunikation (THz) – für extrem hohe Bandbreiten.
- Intelligent Reflecting Surfaces (IRS) – intelligente Oberflächen zur Signaloptimierung.
- Integrierte KI im Netzwerk – autonome Netzwerkoptimierung und Traffic-Management.
- Nicht-terrestrische Netze (NTN) – z. B. Satelliten, Drohnen und HAPS als Netzerweiterung.
- Integrierte Sensing-&-Communication-Systeme (ISAC) – Geräte kommunizieren und „scannen“ gleichzeitig ihre Umgebung.
Beispiele für Anwendungsfälle
- Holografische Videokonferenzen in Echtzeit
- Autonome industrielle Robotik mit Echtzeit-Synchronisierung
- Präzisionslokalisierung auf Zentimeterbasis
- KI-gestützte Gesundheitsdiagnostik über vernetzte Sensoren
- Mobilfunk-gestütztes Metaverse und immersives AR/VR
Vorteile
- Enorme Datenraten (vermutlich bis in den Terabit-Bereich)
- Extrem niedrige Latenzen, geeignet für kritische Echtzeitanwendungen
- Mehr Energieeffizienz durch KI-optimierte Netzarchitekturen
- Nahtlose Einbindung terrestrischer und nicht-terrestrischer Netze
- Bessere Präzisionsortung und Sensorik-Funktionen
Nachteile
- Hoher Infrastrukturaufwand – neue Hardware, neue Frequenzen
- Unklare Frequenzregulierung im Terahertz-Bereich
- Hohe Energiebedarfe der Endgeräte, falls Effizienzgewinne nicht ausreichen
- Noch fehlende Standardisierung – viele Konzepte rein theoretisch
- Sicherheits- und Datenschutzfragen, da 6G sensorischer arbeitet als frühere Generationen
Kontroverse Meinungen
- Notwendigkeit vs. Overengineering: Einige Experten bezweifeln, dass der reale Bedarf an extremen Datenraten den Kostenaufwand rechtfertigt.
- Datenschutz: Kritiker warnen vor „pervasiver“ Technologie, die Kommunikations- und Umgebungsdaten gemeinsam verarbeitet.
- Energieeffizienz: Befürworter sehen KI als Effizienztreiber; Skeptiker befürchten noch höhere Emissionen bei Aufbau neuer Netze.
- Digital Divide: 6G könnte die globale Kluft bei Konnektivität weiter vergrößern, wenn Regionen 4G/5G noch nicht flächendeckend haben.
Fazit
6G wird als Schlüsseltechnologie für hochvernetzte, KI-intensive und immersive Anwendungen gehandelt. Gleichzeitig ist vieles noch Vision. Chancen und Kontroversen liegen eng beieinander – entscheidend wird sein, wie effizient, sicher und inklusiv 6G letztlich umgesetzt wird.
