Cloud-Standard

Ein Cloud-Standard bezeichnet allgemein akzeptierte technische, organisatorische oder rechtliche Richtlinien, Schnittstellen oder Rahmenwerke, die den Betrieb, die Nutzung und die Interoperabilität von Cloud-Diensten definieren. Ziel dieser Standards ist es, die Kompatibilität zwischen Cloud-Anbietern, eine sichere und effiziente Datenverarbeitung sowie die Portabilität von Anwendungen und Daten sicherzustellen.

Wichtige Merkmale und Ziele von Cloud-Standards:

  • Interoperabilität: Standardisierte Schnittstellen (z. B. APIs wie S3, REST, OpenStack Swift) ermöglichen es, Anwendungen und Dienste cloudübergreifend zu betreiben oder zu migrieren.
  • Datensicherheit & Compliance: Standards definieren Anforderungen an Verschlüsselung, Zugriffskontrolle, Datenlöschung und Auditierbarkeit (z. B. ISO/IEC 27001, CSA STAR, BSI C5).
  • Transparenz & Fairness: Sie fördern Anbieterneutralität und helfen, sogenannte „Vendor Lock-ins“ zu vermeiden.
  • Leistungsmerkmale: Standardisierte SLAs, Verfügbarkeitsdefinitionen und Monitoring-Parameter erleichtern den Vergleich von Angeboten.

Beispiele etablierter Cloud-Standards:

  • ISO/IEC 27017 & 27018: Leitlinien zur Informationssicherheit und zum Datenschutz in der Cloud
  • NIST SP 800‑145: Definition von Cloud Computing durch das US National Institute of Standards and Technology
  • Open Cloud Computing Interface (OCCI): Standard für Interoperabilität von Cloud-Infrastrukturen
  • S3 API (Amazon Simple Storage Service): Quasi-Standard für objektbasierten Cloud-Speicher
  • BSI C5 (Cloud Computing Compliance Criteria Catalogue): Cloud-Prüfstandard des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (Deutschland)

Fazit:

Cloud-Standards schaffen Vertrauen, Transparenz und Vergleichbarkeit im Cloud-Markt. Sie erleichtern die Integration, erhöhen die Sicherheit und stellen die Grundlage für rechtssichere Cloud-Nutzung – besonders in regulierten Branchen wie Gesundheitswesen, Finanzsektor oder öffentlichem Dienst – dar.