Fibre Channel

Fibre Channel (FC) ist ein hochleistungsfähiges Netzwerkprotokoll, das speziell für die verlustfreie, schnelle und zuverlässige Übertragung von Daten zwischen Servern und Speichersystemen in Rechenzentren entwickelt wurde. Es kommt vor allem im Bereich der Storage Area Networks (SANs) zum Einsatz und ist auf hohe Bandbreite, geringe Latenz und hohe Verfügbarkeit ausgelegt.

Trotz des Namens („Fibre“) kann Fibre Channel sowohl über Glasfaser- als auch über Kupferkabel betrieben werden. In der Praxis wird jedoch fast ausschließlich Glasfaser verwendet, um die Vorteile großer Distanzen und elektromagnetischer Unempfindlichkeit zu nutzen.

Technische Merkmale:

  • Geschwindigkeiten: Typischerweise 8 Gbit/s, 16 Gbit/s, 32 Gbit/s oder 64 Gbit/s (neuere Generationen: bis zu 128 Gbit/s)
  • Topologien: Punkt-zu-Punkt, arbitrated loop (veraltet), oder als Fabric (Switched Fabric mit FC-Switches)
  • Protokoll: Fibre Channel transportiert blockbasierte Daten, oft mit dem SCSI-Protokoll als Nutzlast (FCP – Fibre Channel Protocol)
  • Zuverlässigkeit: Dedizierte Netzwerke mit geringer Fehleranfälligkeit und hoher Sicherheit, ideal für geschäftskritische Anwendungen

Typische Einsatzbereiche:

  • Verbindung von Servern mit Enterprise-Storage-Systemen wie RAID-Arrays oder All-Flash-Speichern
  • Virtualisierte Umgebungen mit hoher I/O-Last, etwa in VMware- oder Hyper-V-Installationen
  • Datacenter mit Anforderungen an hohe Performance, Datenintegrität und unterbrechungsfreien Betrieb

Beispiel:

Ein Unternehmen betreibt ein Storage Area Network mit Fibre-Channel-Switches, an die mehrere Blade-Server und ein zentrales SAN-Storage-System angebunden sind. Dadurch kann jeder Server auf blockbasierten Speicher mit extrem geringer Latenz zugreifen – unabhängig vom IP-Netzwerk.

Vorteile:

  • Hohe Datenrate und geringe Latenz
  • Separates Speichernetzwerk entlastet das reguläre LAN
  • Hohe Ausfallsicherheit durch redundante Pfade und Multipathing
  • Sehr gut skalierbar

Nachteile:

  • Höhere Kosten als IP-basierte Lösungen (z. B. iSCSI oder NVMe-oF)
  • Komplexere Verwaltung und Konfiguration
  • Proprietäre Komponenten und Know-how erforderlich

Fazit:

Fibre Channel ist eine bewährte Technologie für den unternehmenskritischen Storage-Zugriff in Rechenzentren. Trotz des Trends zu IP-basierten Lösungen bleibt FC in Umgebungen mit höchsten Anforderungen an Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Datenintegrität weiterhin eine führende Option.